Erfahrungsbericht





„Über den Tod reden bringt dich nicht um, sondern weiter.“ Unter diesem Motto trafen sich am 2. November 2014 über 20 interessierte Menschen und ein Hund zum ersten Death Café Zürich. Das Cabaret Voltaire bewährte sich als stimmungsvoller Veranstaltungsort. Die Gäste versorgten sich an der Bar mit Verpflegung und platzierten sich an den Bistrotischen. Nach ein paar einführenden Worten, in denen auch die Pioniere der Death Café Bewegung erwähnt wurden, waren die Anwesenden auf sich gestellt.

In Gruppen von zwei bis acht Personen tauschten sich die Teilnehmenden angeregt aus. Über die intuitive Einstiegsfrage „Was hat dich hierher geführt?“ war das Eis gleich gebrochen bzw. geschmolzen. Es wurden persönliche Erfahrungen geteilt, eigene Einstellungen reflektiert und ethische Fragen philosophiert. Zu den angesprochenen Themen gehörte der Tod naher Angehöriger, Sterbebegleitung und Suizid. Die Stimmung im Raum war getragen von Offenheit und gegenseitigem Respekt.

Ein Death Café ist keine Trauergruppe, doch lag eine Liste mit entsprechenden Angeboten zum Mitnehmen auf. Trotz der Ernsthaftigkeit der Themen gab es auch Anlass zum Lachen. Am Ende fiel es der Veranstalterin schwer, die lebhaften Gesprächsrunden zu unterbrechen. Der herzliche Schlussapplaus galt zuerst ihr, dann applaudierten die Teilnehmenden spontan und verdientermassen einander. Schliesslich haben die Anwesenden diesen Nachmittag mit gehaltvollem Inhalt gefüllt und ihm seinen warmen Glanz verliehen.

Fazit: Das Bedürfnis, sich über den Tod auszutauschen ist real. Es ist eine gute Idee, kleine und grosse Räume zu schaffen, in welchen dieser Austausch stattfinden kann. Gespräche über die Realität des Todes sind bereichernd.


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